Geschichte und Erläuterung unserer Wappen
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Das Wort "Wappen" stellt die niederdeutsche Sprachform des Wortes "Waffen" dar. Es tauchte erstmals im 12. Jahrhundert in der speziellen Bedeutung von "Waffenzeichen" auf. Die ersten Wappen sind Zeichen mit Fernwirkung, die auf Schild, Helmen, Rüstungen, farbigen Bannern und Pferdedecken angebracht wurden. Als umfassende Kulturerscheinung verbreitete sich das Wappenwesen sehr schnell über die Kreise des Adels hinaus, und schon im 15. Jahrhundert lassen sich sehr viele bürgerliche Wappen nachweisen.
Allfeld
Geschichte des Wappen:
Das heutige Ortswappen besteht seit 1904 und stellt das Familienwappen der Dienstmannesfamilie des Dieter von Obrigheim dar. Allfeld wurde im Zusammenhang mit einer auf 780 datierten Schenkung als Alonvelde im 12. Jahrhundert im Lorscher Codex erstmals erwähnt. In anderen Schriftstücken wird der Ort auch unter dem Namen Alenvelt, Alnfelt, Alvelde, Allenfelt, Alvelt und Alenfelt bezeichnet. In Allfeld befand sich im Mittelalter eine Burg. Der Ort gehörte zunächst verschiedenen Adelsfamilien und kam 1358 unter kurmainzische Herrschaft. Kurz darauf erhielt Allfeld das Stadtrecht, verlor dieses allerdings wenig später wieder.
Zur Allfelder Burgherrschaft gehörten auch die anderen Ortsteile Katzental, Waldmühlbach, ein Drittel von Sulzbach und ab 1361 auch der heutige Hauptort Billigheim. Allfeld bestand aus zwei Siedlungskernen. Die erste Siedlung lag ungefähr 1,5 Kilometer schefflenzabwärts. Im Hochmittelalter wurde die heutige Siedlung errichtet, die alte Siedlung dann im Dreißigjährigen Krieg aufgegeben und die Burg des Ortes zerstört. Am 1. Januar 1974 erfolgte die Vereinigung mit Billigheim.
Beschreibung des Wappen:
In Rot das goldene (gelbe) Wappenzeichen der Herren von Allfeld: Die drei Endpunkte eines gleichschenkligen Winkels bilden je einen Knopf, von deren jedem je zwei nach den entgegengesetzten Seiten gekrümmte Häkchen ausgehen.
Billigheim
Geschichte des Wappen:
Nach der Neubildung der Gemeinde durch Zusammenschluss und Eingemeindungen von Allfeld und Billigheim am 1. Januar 1974, Katzental und Waldmühlbach am 31. Dezember 1973 sowie Sulzbach am 1. Februar 1974 wurden Wappen und Flagge vom Innenministerium am 13. August 1975 neu verliehen. Das Wappen erinnert mit Krummstab und Kreuz an das ehemalige Frauenkloster in Billigheim und mit dem Rad an die mainzische Ortsherrschaft vor 1803 (Mainzer Rad). Es ist seit Ende des 19. Jahrhunderts in den Siegeln nachweisbar. Die mainzischen Farben des unteren Feldes wurden 1961 vertauscht, um den (heraldischen) Farbverstoß gegenüber dem oberen Feld zu korrigieren. In Billigheim bestand vom 12. Jahrhundert bis 1584 ein Nonnenkloster, das auch die Ortsherrschaft ausübte. Über die Klosrervogtei erreichte Kurmainz die Ortsherrschaft. Das Siegel des Schultheißenamts zeigt zu Beginn des 19. Jahrhunderts den leiningischen Wappenschild.
Alle Gemeindeteile gehörten ab 1803 zum Fürstentum Leiningen. Durch die Rheinbundakte fielen sie dann 1806 an das Großherzogturn Baden. Dort gehörten die Gemeinden zum Landkreis Mosbach. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, fielen sie an den Neckar-Odenwald- Kreis. Ungefähr im Jahre 1000 gründete Bischof Heinrich von Würzburg ein Benediktinerinnenkloster in Billigheim, wovon die erste Erwähnung des Ortes als Closter Bullikhemb zeugt. Der vermutlich ältere Ort wurde wohl von einem fränkischen Regionalfürsten aus der Familie von Bulling gegründet. Im Jahr 1238 wurde das Kloster auf Wunsch der Nonnen in ein Zisterzienserinnenkloster umgewandelt und erlebte noch im 13. Jahrhundert seine Blüte, während der es bis zu seiner Auflösung auch die Ortsherrschaft innehatte.1361 wurden Dorf und Kloster kurmainzisch. 1462 wurde Billigheim vom Pfalzgrafen Ludwig von Zweibrücken belagert und angegriffen. Unter Kommando von Hans von Gemmingen konnte der Ort aber erfolgreich verteidigt und die Angreifer geschlagen werden. Durch Bauernkrieg und Reformation im 16. Jahrhundert wurde das Kloster geschwächt und 1584 schließlich von Erzbischof Wolfgang von Dalberg aufgehoben. Billigheim wurde um 1700 Sitz einer kurmainzischen Kellerei. In unmittelbarer Nachbarschaft ihres klösterlichen Ortsherrn hatte die Einwohnergemeinde zu Billigheim nur geringe Möglichkeiten, ein Eigenleben zu entwickeln. So ist es bezeichnend, dass die einzelnen Gemeindeorgane sich erst seit dem 17. Jahrhundert in den Quellen fassen lassen; neben dem Schultheißen, dem Bürgermeister (1644 Anwalt) und einem mit zehn Personen besetzten Gericht, das jährlich viermal zusammentrat, gehörten dazu Heiligenpfleger, Schützen und Landschieder. Über ein eigenes Siegel verfügte die Gemeinde nicht, und Versammlungen durfte sie nur mit Wissen der Obrigkeit einberufen.
Beschreibung des Wappen:
In geteiltem Schild oben in Blau schräg gekreuzt ein linksgewendeter goldener (gelber) Krummstab und ein goldenes (gelbes) Patriarchenhochkreuz mit Kleeblattenden, beide umschlungen von einem silbernen (weißen) Tuch, unten in Silber (Weiß) ein achtspeichiges rotes Rad. Flagge Gelb-Blau (Gold-Blau)
Katzental
Geschichte des Wappen:
Das Wappen setzt sich aus dem leiningen'schen Wappen und dem Wappen des Erzstiftes von Mainz, dem Mainzer Rad, und den kurpfälzer Rauten zusammen.
Die ältesten von Katzentaler Gemarkung bekannten Zeugnisse menschlicher Kultur und Besiedlung sind ein jungsteinzeitliches Messer, das 1965 in der Flur Röhrlein gefunden wurde, sowie vier vorgeschichtliche Grabhügel in dem westlich des Dorfes gelegenen Wald Dehnich. Jedoch ist der Ort, wie schon sein Name erkennen lässt, um vieles jünger, ein Ausbauort, der im frühen Hochmittelalter vielleicht von Schefflenz her gegründet worden ist.
Seine erste Erwähnung als Kazendal findet man in den Traditionsnotizen des Klosters Amorbach aus dem 11./12. Jahrhundert und bezieht sich auf die Zeit um 1100. Danach taucht Katzental erst wieder 1351 bzw. 1358 in den Quellen auf. Auf eine vormals im Bereich der Katzentaler Gemarkung gelegene, schon vor dem Ende des 14. Jahrhunderts abgegangene Siedlung Kröselingen deutet ein 1384 bezeugter, inzwischen aber gleichfalls längst verschwundener Flurname hin. Katzental gehörte zum Herrschaftsgebiet des Reichsgutes Wimpfen, ging später als Pfand an die Herren Sturmfeder von Oppenweiler. 1362 gelangte der Ort auf Geheiß Kaiser Karls IV. an Kurmainz und gehörte dort zur Kellerei Allfeld, später zur Hofkellerei Billigheim. Am 1. Januar 1974 erfolgte die Vereinigung mit Billigheim.
Beschreibung des Wappen:
In geteiltem und oben gespaltenem Schild, vorn in Rot ein silbernes (weißes) achtspeiehiges Rad, hinten in Blau und Silber (Weiß) schräg gerautet, unten in Blau ein silberner (weißer) rotbewehrter und rotbezungter Adler.
Sulzbach
Geschichte des Wappen:
Schon seit dem 18. Jahrhundert ist die Krone das Wappen von Sulzbach. 1904 erfolgte die Farbgebung, wie sie das Wappen heute noch zeigt.
Im Lorscher Codex wurde Sulzbach im Zusammenhang mit einer auf 775 datierten Schenkung erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortsherrschaft leitet sich vermutlich vom Kloster Mosbach her, das - vielleichtin der Nachfolge von Larsch - nachweislich seit 976 hier begütert war.
In der Stauferzeit gehörten die vogteilichen Rechte im Dorf wohl zum Wimpfener Reichsland und wurden von Ministerialen wahrgenommen; am Ende des 13. Jahrhunderts waren sie im alleinigen Besitz des Ritters Dieter Kind von Obrigheim und wurden danach von dessen Erben, den Rittern Eberhard Vetzer von Obrigheim (1/3) und Rudolfvon Heinriet dem Älteren (1/3), an das Stift Mosbach verkauft. Das restliche Drittel ist spätestens in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts an die Inhaber der seit um 1357/58 kurmainzischen Burg Allfeld gelangt. Nachdem das Stift Mosbach infolge seiner während des Bauernkrieges gemachten Erfahrungen die Ortsherrschaft 1526 an die Kurpfalz abgetreten hatte, beanspruchte diese die alleinige landesherrliche Obrigkeit und Gerichtsbarkeit vor Ort. Bis 1803 gehörte der Ort zur pfälzischen Kellerei Lohrbach, danach zum Fürstentum Leiningen und seit 1806 zum Großherzogtum Baden. Am 1. Februar 1974 wurde Sulzbach zur Gemeinde Billigheim eingemeindet.
Beschreibung des Wappen:
In Rot eine goldene (gelbe) Krone, besetzt mit roten, blauen und grünen Edelsteinen.
Waldmühlbach
Geschichte des Wappen:
Römische Mauerreste, die man in den Gewannen Höfle und Balgsteig im Westen des Dorfes Waldmühlbach gefunden hat, lassen erkennen, dass im Bereich der hiesigen Gemarkung bereits zu frühgeschichtlicher Zeit gesiedelt wurde. Ob auch die römischen Bild- und Inschriftensteine, darunter ein Viergötterstein und ein Stein mit dem Relief eines Schwertkämpfers, die zu Beginn der 1880er Jahre beim Abbruch der alten Kirche als Bruchsteine zutage gekommen sind, hierher gehören, lässt sich freilich nur vermuten. Eine siedlungsgeschichtliche Kontinuität zu dem 1108 erstmals urkundlich erwähnten Mulenbach, einem vermutlich von Billigheim her gegründeten Ausbauort der Merowingerzeit, besteht nicht.
Am Anfang der Herrschaftsentwicklung in Waldmühlbach steht ein Fronhof des Neumünsterstifts zu Würzburg, der 1108 mit allen seinen Zugehörungen durch Tausch an das Kloster Komburg gelangt ist. Beim Verkauf an das Julianenstift Mosbach in den Jahren 1305/07 wird der Umfang aller dieser Rechte als ius patronatus [ ... ] nec non villa [ ... ] cum hominibus, iuribus, iuris-dictionibus et pertinenciis näher beschrieben. Wenn die Waldmühlbacher Onsherrschaft später dann vom Erzstift Mainz als Zubehör seiner Burg Allfeld reklamiert wurde, so ging dieser im 15. Jahrhundert gegen Mosbach und den Pfalzgrafen endgültig durchgesetzte Anspruch letztlich auf die vormals dem Wimpfener Reichsgutbezirk zugehörige Vogtei über das Mosbacher Stift und seine Besitzungen zurück. Reiß, Musterung und Kriminaljurisdiktion lagen bei der seit 1504 württembergischen Zent Möckmühl, während die landesherrliche Obrigkeit mit Steuer, Schatzung, Ungeld und dergleichen dem Erzbischof von Mainz zustanden. Kurmainz hatte auch die hohe und die niedere Jagd in Mühlbacher Gemarkung, jedoch mit Ausnahme eines kleinen Distrikts, innerhalb dessen Württemberg zuständig war. Bis zur Säkularisation zum mainzischen Amt Krautheim gehörig, ist Waldmühlbach 1803 an die Grafschaft Leiningen-Billigheim gefallen, um mit dieser 1806 durch das Großherzogturn Baden mediatisiert zu werden. Am 31. Dezember 1973 wurde Waldmühlbach nach Billigheim eingemeindet.
Beschreibung des Wappen:
In geteiltem und oben gespaltenem Schild, vorn in Gold (Gelb) ein schwarzes vierspeichiges Mühlrad, hinten in Silber (Weiß) ein blauer schrägrechter Wellenbalken, unten in Blau ein silberner (weißer) rotbewehrter und rotbezungter Adler.