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Information über rebhuhngerechte Heckenpflege- Rebhuhnschutzprojekt Schefflenztal
Das Rebhuhn hat in den vergangenen Jahrzehnten europaweit erhebliche Bestandseinbußen von bis zu 90 % erlitten. Es ist deswegen akut vom Aussterben bedroht und wurde in das Artenschutzprogramm Vögel des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Als Bodenbrüter mit sehr differenzierten Nahrungsansprüchen hat die Art besonders empfindlich auf die Nutzungsintensivierung in der Landschaft reagiert. Die Zunahme von Füchsen, Waschbären und anderen Räubern hat die Bestände weiter dezimiert.
In der Region um die Gemarkungen von Billigheim, Elztal, Schefflenz (Neckar-Odenwald-Kreis) befindet sich derzeit noch das bedeutendste Restvorkommen im gesamten Regierungsbezirk, das auch landesweit von Bedeutung ist. Die langfristige Erhaltung der Rebhühner kann jedoch nur mit vereinten Kräften aus Naturschutz, Landwirtschaft, Kommunen und Jägerschaft gelingen.
So fanden jüngst u.a. auf Sulzbacher und Waldmühlbacher Flurstücken Heckenpflegemaßnahmen des Rebhuhnschutzprojekts Schefflenztal statt.
Rebhühner und viele andere Arten der Feldflur sind auf offene Landschaften angewiesen. Überalterte Hecken mit hohen Bäumen bieten wenig Deckung. Die Bäume werden von Greifvögeln als Ansitzwarte genutzt. Rebhühner meiden solche Hecken daher. Früher wurde der Aufwuchs als Brennholz genutzt, die Hecken dadurch niedrig gehalten. Die Hecken werden daher - ähnlich der früheren Nutzung - abschnittsweise auf den Stock gesetzt, um sie wieder als Lebensraum für Rebhühner und viele andere Arten wie Goldammer, Neuntöter oder den Feldhasen attraktiv zu machen. Auf den ersten Blick wirkt die Pflege radikal, doch schon in kurzer Zeit werden die Gehölze wieder austreiben.